VorlageBlogartikel_NL4
3 Tipps für die weibliche Karriere

Immer wieder werde ich im Rahmen meiner Impuls-Vorträge oder in Workshops gefragt, was ich Frauen empfehle, die gerne mehr Verantwortung im beruflichen Kontext übernehmen wollen, doch nicht so genau wissen, wie sie sich mit ihrem Wunsch sichtbar machen können.

Dazu habe ich 3 Tipps:

1. Die eigene Sichtbarkeit steigern

Am besten, man fängt damit an, über die eigenen Projekte zu sprechen, über die erzielten Erfolge, über neue Kund*innen, die man gewonnen hat, über Umsätze, die man gesteigert hat oder Kosten, die man eingespart hat. Und es macht Sinn, direkt der Chefin/beim Chef davon zu erzählen.

Das kann man übrigens auch ganz sympathisch rüberbringen – bei einer gemeinsamen Tasse Kaffee – ohne arrogant zu wirken. Die eigenen Vorgesetzten freuen sich ja, wenn es im Unternehmen gut läuft. Denn das fällt auch auf sie positiv zurück, wenn es Teamerfolge zu verzeichnen gibt.

Natürlich braucht es dazu etwas Mut. Doch es ist einfacher, gewisse Wünsche (in Bezug auf den nächsten Karriereschritt oder eine entsprechende Weiterbildung) zu äußern, wenn man parallel dazu über die eigenen Erfolge berichtet. Menschen sind großzügiger, wenn sie einen anderen Menschen positiv in Erinnerung haben, wenn sie Menschen als Leistungsträger*in empfinden. Doch dazu müssen sie wissen, dass man Positives zum Unternehmenserfolg beiträgt.

Selbstmarketing gehört also einfach mit dazu. Denn „nur“ einen einwandfreien Job zu machen oder im stillen Kämmerchen engagiert Ideen auszubrüten, reicht leider nicht aus, um gesehen – und somit auch befördert – zu werden.

Denn frage dich einfach einmal selbst:

  • Wen nimmst du als kompetent wahr?
  • Wem traust du etwas zu?


Meist sind das Menschen, von denen du etwas weißt. Weil sie darüber reden, was sie tun. Denn ohne, dass sie reden würden, würdest du es nicht mitbekommen.

Und jedes Mal, wenn du nichts sagst, deine Erfolge nicht teilst und deine Wünsche und Bedürfnisse in Bezug auf dein Weiterkommen nicht äußerst, bist du letztendlich genervt, dass du nichts gesagt hast.
Denn wenn du das selbst nicht tust, wer soll es dann tun? Die eigene Sichtbarkeit hilft dir auf jeden Fall dabei, berufliche Erfolge erzielen zu können.

2. Engagiere dich in einem Netzwerk

Versuche, die in Netzwerken zu engagieren. Im eigenen Unternehmen und auch extern.
Warum? Weil es niemals Sinn macht, auf Fragen immer mühevoll die passende Antwort selbst zu finden, weil man niemanden kennt, der einem weiterhelfen könnte. Und weil man nie alles allein hinbekommt.
Die Stärke eines Netzwerks zeigt sich dann, wenn man sich persönlich verändern will oder einen Jobwechsel anstrebt. Und gerade dann ist es wichtig, dass man vorab schon in ein Netzwerk investiert hat.

Ein gutes Netzwerk ist das Mehrfache dessen, was dich selbst weiterbringen kann. Das sind Menschen, die für dich Türen öffnen können und über die du an Kontakte kommst, die du nie alleine gefunden hättest.

Vielleicht gibt es in deinem Unternehmen ein Karriere-Netzwerk? Oder eines speziell für Frauen, die karrieretechnisch noch was erreichen wollen? Oder eine Sport-Gemeinschaft, die genau den Sport betreibt, den du liebst. Denn auch das ist ein Netzwerk.

Und wie genau kann so ein Netzwerk helfen?

Du bekommst so schon oft Infos, die dich über die normale Unternehmenskommunikation nicht erreichen. Zum Beispiel erfährst du so meist viel schneller davon, dass eine spannende Stelle ausgeschrieben wird. Dass ein neues Projekt aufgesetzt werden soll. Dass man den Vertriebsstandort in Südamerika ausdehnen mag. Und genau darauf hast du ja vielleicht Lust. Und so kannst du dich schonmal ins Spiel bringen, dein Interesse an der neuen Stelle, am neuen Projekt, an dem neuen Kunden, an dem neuen Vertriebsstandort bekunden. Und: Man kann sich in einem Netzwerk auch sehr gut austauschen.

Beliebte Fragen für eine vertrauensvolle Diskussion sind oft diese:

  • Geht es dir mit Thema xy eigentlich auch so?
  • Wie geht’s du mit Kunden xy um?
  • Wie machst du das mit dem Chef?


Diese Gespräche helfen viel dabei, sich weiter zu entwickeln und von anderen Menschen stimmige Lösungswege zu erfahren. Außerdem bringst du dich ja auch selbst ein und berichtest von deinen Erfahrungen. Das schafft wunderbare Verbindungen und lässt einen nie in dem Gefühl zurück, man mit seinen Fragestellungen und Problemen alleine ist in dieser Arbeitswelt.

Außerdem macht es auch großen Sinn, außerhalb des Unternehmens ein Netzwerk, eine Community zu suchen. Genau aus den gleichen Gründen, wie man sich ein internes Netzwerk sucht.
Doch der Vorteil eines externen Netzwerks ist, dass man auch von anderen Unternehmen mehr erfährt. Und möglicherweise hier die Chance hat, in einem anderen Unternehmen die nächsten Karriereschritte zu gehen.

Um das passende externe Netzwerk zu finden, brauchst du nur ein wenig zu recherchieren. Welche Business-Netzwerke gibt es in deiner Stadt? Welche Frauennetzwerke? Gibt es vielleicht einen Börsenclub, der dich interessiert? Oder findest du ein Online-Netzwerk spannend? Hier kannst du mit Menschen in den Austausch gehen, die nicht zwangsläufig auch in deiner Region wohnen.

Zwischenzeitlich gibt es sehr viele Netzwerke in Deutschland. Denn die Bedeutung von Netzwerken hat in den vergangenen zehn Jahren, begünstigt durch viele Social-Media-Plattformen, enorm zugenommen. Du wirst für dich fündig werden, da bin ich mir ganz sicher.

3. Suche dir ein*n Mentor*in

Es macht immer Sinn, einen Weg nicht alleine zu gehen, sondern sich Weg-Begleiter*innen zu suchen.

Gerade wenn du dich beruflich verändern möchtest, ist es sehr positiv, mit anderen, erfahreneren Menschen darüber zu sprechen. Sie geben dir Feedback zu dir und deiner Wirkung – und sie decken auch manchen blinden Fleck auf, den du selbst gar nicht erkennst. Eine Mentorin/ein Mentor hilft dir also dabei, deine persönlichen Hürden zu überwinden und so deine beruflichen Ziele zu erreichen.

Und wie findet man eine*n Mentor*in?

Suche einmal bei google nach „Mentoring-Programm für Frauen“ und du wirst erstaunt sein, welche Initiativen und Angebote sich da auftun.

Du kannst jedoch auch selbst auf Mentor*innen-Suche gehen. Vielleicht gibt es jemanden in deinem Unternehmen, die/den du dir als Sparring wünschst. Oder jemanden aus einem anderen Unternehmen, die/den du bewunderst. Dann frage nach. Viele Menschen geben ihr Wissen gerne weiter.

Mit diesen drei Tipps kann ich dich nun guten Gewissens ziehen lassen. Warum?
Weil ich selbst alle drei Dinge ausprobiert und angewandt habe. Und es hat funktioniert. Ich bin heute an dem Punkt in meinem Berufsleben, den ich mir vor ein paar Jahren noch nicht zu erträumen wagte.

Lilian Gehrke-Vetterkind / März 2022

Weitere Artikel

Monatliche Diversity News

Von uns kuratierte Event-Tipps, Medien-Tipps und Fachartikel rund um Diversity & Inclusion.