Ein guter Berater muss unserer Meinung nach nicht mehrere Doktortitel besitzen und braucht auch keine 15-jährige Erfahrung bei McKinsey oder der Boston Consulting Group. Was er jedoch definitiv mitbringen muss, ist Kompetenz in seinem Beratungsfeld. Wie diese erlangt wurde ist zunächst einmal sekundär. Welche Kompetenzen sind erforderlich? Wir klären auf.
Die Berater-Persönlichkeit
Um andere Menschen beraten zu können, muss ich als Berater selbst eine gefestigte Persönlichkeit sein. Es ist unmöglich, andere erfolgreich zu machen, wenn ich selbst psychisch nicht stabil oder unsicher bin. Ein Berater arbeitet an seiner Persönlichkeit, ist selbstbewusst, reflektiert und beherrscht den Umgang mit anderen Menschen und Persönlichkeiten. Er hat Interesse an anderen Menschen und einen hohen „EQ“ – ein guter Berater besitzt also eine gewisse emotionale Intelligenz. Jemand, der sich am liebsten hinter seinem Laptop zu Hause verschanzt und mit sich alleine glücklich ist, kann andere nicht beraten.
Formale Kompetenz
Es schadet sicher nicht, im angebotenen Beratungsfeld ein Studium, eine Ausbildung oder andere Art von Qualifikation erworben zu haben. Oder einfach formuliert: Ich kann keine Autos reparieren, wenn ich mich mit Autos nicht auskenne. Es ist absolut selbstverständlich, dass der Inhaber einer Autowerkstatt selbst KFZ-Mechaniker oder eine vergleichbare Ausbildung absolviert hat. Oder würden Sie einem Arzt Ihr Auto anvertrauen? Oder: Würden Sie zu einem Arzt gehen, der Ihnen erzählt, dass er sein Arztwissen sich selbst mit Hilfe einiger Medizinbücher angeeignet hat? Vermutlich nicht. Doch im Bereich Beratung und Coaching ist es scheinbar teilweise völlig legitim, wildfremden Menschen die eigene Gesundheit oder das eigene Unternehmen anzuvertrauen. Wenn Sie einen Berater kennenlernen, der Ihnen also zum Beispiel eine Marketingberatung anbietet, hat er idealerweise Marketing studiert oder eine längere Berufserfahrung und fundiertes Wissen in diesem Bereich vorzuweisen. Alles andere wäre unseriös.